In einer Welt, die nicht in Ordnung ist, dich immer gut zu fühlen? Kaum möglich.
Zumindest nicht, wenn du ein fühlender Mensch bist. Ein mit-fühlender und dich wahrnehmender Mensch.
Jetzt im Moment ist mein Herz wieder ein bisschen schwer.
Ein einzelnes Foto im Netz war der Auslöser.
Für mich macht es immer einen Unterschied, ob ich mir nur im Kopf all der grauenvollen Dinge in dieser Welt bewusst bin, oder ob ich sie über meine äußeren Sinne dann auch noch bestätigt bekomme.
Die Sache mit dem Vertrauen beschäftigt mich. Einerseits.
Und jetzt eben auch die Frage: Was kannst du denn überhaupt tun, wenn dein Herz auch mal schwer ist? Wenn du dich innerlich unfassbar müde fühlst und es nicht auf deinen Alltag und die Anforderungen darin zurückzuführen ist?
Was machst du, wenn du zwischendurch mal die Hoffnung auf ein "Besser" verlierst und die Welt nur. noch schwarz erscheint? - Du emotional überwältigt bist vom Schmerz und die Ohnmacht sich auf deine Schultern hockt?
Fühle alles was da ist.
Es gibt nur den einen Weg durch. Damit es leichter wird und du wieder tiefer atmen kannst, fühle erst mal alles, was da zu fühlen ist. Und dann bring diese Gefühle zum Ausdruck und nimm dir Zeit für dich.
Vielleicht weinst du mal lautstark eine Runde.
Oder du stampfst, schreist, schüttelst dich.
Malen, schreiben, tanzen, eine Runde laufen gehen ...
Die Hauptsache: bring die Emotionen in Bewegung. They move you. You move them!
Gefühle runterzuschlucken und sie tief irgendwo in dir zu verstauen, sie schön reden, wegdrücken und nicht-fühlen-Wollen funktioniert maximal kurzfristig. Das sind keine heilsamen Ansätze.
Emotionen werden in der yogischen Lehre mit dem Wasserelement in Verbindung gebracht. Und so wie Wasser auch, müssen Gefühle fließen können. Wasser, in dem keine Bewegung ist und Wasser, das sich nicht bewegen kann, kippt früher oder später.
Schaff dir den Raum, den du brauchst, um mit deinem Herzschmerz gehen zu können. - Ein Spaziergang, eine Stunde für dich, ein paar Minuten, ein ganzer Abend ...
Frag dich selbst und spür in dich hinein: Was brauchst du jetzt?
Und dann mach das. Hol dir / versorg dich mit dem, was du brauchst.
(Das ist eine Vorgehensweise, die ich schon lange für mich so praktiziere. Und wie bei so vielem, das in meinem Kosmos geschieht, braucht es manchmal jemand Anderes' Worte, um das Geschehen in mir besser nach Außen hin ausdrücken zu können. In diesem Fall, ist es ein Teil von Lee Harris' Energy Update für den April 2022, das mich unterstützt hat, diesen inneren Vorgang hier konkreter und hoffentlich greifbarer auszudrücken.)
Ich hab heute schon auf Knien am Boden meine Tränen fließen lassen. Es war laut. Es war tönend. Da war ich so lange, bis ich meinen Atem wieder runter in meinen Bauch füllen konnte.
Dann hab ich mich an meinen Schreibtisch gesetzt. Und als mir die Sonne durchs Fenster auf mein Herz gescheint hat, hab ich die Wärme ganz bewusst wahrgenommen.
Ich werde heute extra lieb mit mir sein. Meine inneren Antreiber kriegen einen A...tritt von mir, wenn sie mir einreden wollen, dass ich doch bitte mehr tun und mich nicht so anstellen soll.
Bei all dem Leid, das es da draußen gibt - bitte, schau auf dich. Wenn du's kannst.
Weil du kannst und nicht gerade selbst in deinem persönlichen Leid versinkst.
Und wenn das der Fall ist - bitte, schau auf dich. Hol dir Hilfe.
Alles Liebe,
Nina Rebekka
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