Wenn erschütternde Ereignisse quasi ums Eck von einem geschehen, kann es sein, dass spätestens dann das eigene System in den Alarmmodus umschaltet. Verunsicherung macht sich breit. Gedanken werden narrisch und machen noch mehr Angst.
In meiner Donnerstagsstunde (Yoga, online) hab ich mich geoutet, dass mich der Anschlag in Wien auch ein Stück aus meiner Bahn geworfen hat. Das was dort geschehen ist, hat mir meine eigene Endlichkeit und die meiner Liebsten wieder einmal sehr klar gemacht. Auch dass das Leben eben absolut nicht bis ins Letzte steuerbar und sicher ist. Nein.
Die Frage, die ich für mich so im Raum hängen hab ist, wie gehe ich damit um? Wie gehe ich damit um, dass im Leben auch mal schnell und unerwartet etwas passieren kann? Und wie kann ich mich hier möglichst gut positionieren? Weil ich ja ein freudvolles und erfüllendes Leben haben möchte. Keines in "Dauerangst" und "Ewiganspannung".
UNKRAUT-THEORIE
Ich glaube daran, dass dieses Leben hier nur eines von vielen ist und mein wahres Selbst nicht vergehen kann. In gewisser Weise bin ich also wie Unkraut.
Und weil ich das so annehme, sehe ich die Lösung zu meiner obig angeführten Frage darin, meine Verbindung zu etwas Größerem zu stärken.
Das ist es ja auch, was uns die yogische Lehre sagt (u.a.). Wir sind Seele. In unserem begrenzten Dasein als Mensch wissen wir das so allerdings nicht mehr. Dafür gibt es nun unzählige Meditationen und andere Möglichkeiten, die uns mit unserem wahren Selbst wieder verbinden sollen.
Ich hab zusätzlich noch ein paar mehr Anstöße und Worte zusammen gesammelt, die ich hier mit dir teilen möchte:
Kundalini Yoga, seine Techniken und ja, auch die Worte Yogi Bhajans sind mir Dinge, an denen ich mich orientiere, die ich für mich nutze.
Hier sind ein paar Aussagen, in denen es darum geht, dass wir unseren Verstand AKTIV und FÜR uns nutzen müssen. Das ist mentales Training. Das ist nicht immer leicht, weil in unserem Unterbewussten viele Programmierungen sind, die uns auch auf der mentalen Ebene sehr oft in einen unbewusst-gesteuerten, reaktiven Zustand versetzen.
"If you do not undertake to direct your mind, your mind will direct you. And when mind has command over you, spirit goes dormant."
"When you fail to meditate, the combined strength of your subconscious and your thoughts catches you. You need a habit to relate to your mind. You need to sit with your mind and review it, polish it, and direct it."
Hinsetzen und meditieren ist also ein mehr als guter Anfang. Immer wieder!
Ein paar weitere einfache Kniffe aus dem Kundalini Yoga, um das Nervensystem zu stärken und so den Geist zu beruhigen, zu zentrieren, zu klären:
Stirn auf den Boden legen (z.B. in der Kindeshaltung), tief atmen
barfuß laufen (aktiviert den Parasympathikus)
die Achseln kalt abwaschen oder massieren (immer gut bei Stress!)
Schultern nach hinten kreisen (öffnet den Brust- und Herzraum wieder mehr, lässt uns wieder tiefer atmen)
überhaupt atmen - lang und tief; Augen zu; viel mehr braucht's nicht
Zudem hab ich Karten aus zwei meiner Orakelkartensets gezogen. - Mit der Bitte um Hilfestellung zu meiner oben genannten Frage. Wie kann ich gut (mit all der Unsicherheit) leben?
Die Antwort aus dem Kartenset "A Yogic Path" war BHAKTI - Hingabe.
Hier spielt einerseits die schlichte HIngabe ans Leben selbst mit rein. Nur dann kann ich auch wirklich und vollkommen L E B E N. Andererseits geht es hier auch ums Bhakti Yoga. Meine Hingabe an etwas Größeres als ich selbst. - Wenn ich meditiere z.B. gebe ich mich mit meiner Zeit und meinem Fokus und der angewandten Meditation an etwas Höheres, das ich nicht begreifen kann, hin. (Bhakti Yoga ist aber noch viel mehr. Einfach mal selbst recherchieren, wenn das grade wichtig wäre für dich.)
Dann kamen noch zwei Karten aus dem "The Wild Unknown Archetypes" Set dazu:
The Venom - das Gift und The Forest - der Wald.
Das Gift spielt in die o.a. Aussagen von Yogi Bhajan hinein. Wir sind aufgefordert achtsam und aufmerksam mit unseren Gedanken zu sein, weil wir uns über unsere Gedanken selbst vergiften können. Es geht auch ganz schön schnell, dass wir etwas schlimmer denken oder dem Jetzt etwas hinzudenken, dass so gar nicht wirklich vorhanden ist.
Der Wald ist der mystische Ort, an dem sich echt viel abspielt. Kim Krans schreibt zu diesem Archetyp:
"There are tricksters here, dense foliage and entanglement. But equally present are the flimmers of fairy light and friends among the trees. You're on an adventure now, and there's no turning back, so embrace the dim light and the moving shadows. ... brave the forest and get lost getting found."
Das ist ja quasi eine Beschreibung des Lebens selbst. Alles ist hier. Sämtliche Polaritäten, die man finden, benennen und erkennen kann. Ein Stichwort steht da noch unter der Karte "childlike wonder" - gleich nebst "ADVENTURE". Und ja, wenn ich nur mein Kind anschaue und beobachte weiß ich, wie das gemeint ist.
Seine Art dem Leben zu begegnen ist genau das, was ich mehr kultivieren möchte. Mehr mit dem Leben fließen, durchlässiger werden, nicht so viel anhaften, weniger Vorstellungen haben, dafür mehr Wünsche.
Denn selbst wenn es morgen vorbei wäre mit mir, so will ich doch alles so gut wie möglich ausgekostet haben. Ich will mich freuen, das Schöne sehen und glücklich sein. In all dem anderen Zeugs, das so passiert.
Durchatmen.
Danke.
Alles Liebe.
Nina Rebekka
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